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Abstract


Der Standard der Umweltmedizin von morgen

Dieser schwergewichtige und inhaltsstarke Band setzt neue Massstäbe für die Umweltmedizin, die naturgemäss schwer definierbar ist. Auch vom Aufbau her überzeugend führen die über 60 VerfasserInnen so gekonnt durch das komplexe Thema, dass das Werk nicht nur Medizinern sehr empfohlen werden kann<br/>Schon im Vorwort weist der Herausgeber darauf hin, dass die Definition des Wortes Umweltmedizin derzeit Probleme bereitet. Der Grund: Viele Leute verwenden es, dies aber nicht immer in derselben Bedeutung. Aus dieser Not hat dieser Band eine Tugend gemacht, indem er rund 90 (übrigens sehr lesenswerte) Seiten für die Grundlagen im weitesten Sinne aufwendet (Definitionen, wissenschaftstheoretische Aspekte, Methoden und Ressourcen)<br/>Den Hauptteil des über 700 Seiten starken Bandes aber machen die thematischen Auseinandersetzungen aus: zuerst mit den physikalischen Effekten (Radioaktivität und nicht-ionisierende Strahlung), gefolgt von chemischen Stoffen (Metalle und metallähnliche Stoffe), biologischen Effekten (Schwerpunkt: Gentechnisch veränderte Organismen), Emissionen und Immissionen (interessanterweise auch mit militärchemischen Altlasten), Expositionen (über Trinkwasser, Lebensmittel, Muttermilch, Innenluft und Textilien) und den Wirkungen – also demjenigen Kern des Themas, den wir meist zu Unrecht als Schwerpunkt der Medizin ansehen. Ihr Spektrum aber führt über heilende Aspekte hinaus und enthält durchaus starke Präventionsziele<br/>Man könnte annehmen, dass nun nur noch ein Index zu folgen hat, damit das Buch komplett ist. «Umweltmedizin» aber enthält weitere, ebenso lesenswerte Kapitel, die man unter Umständen auch den Grundlagen hätte beigeben können: Diese Texte über globale Umweltprozesse, über das breite Themenfeld des Risikobegriffs und zu Handlungs- und Arbeitsstrukturen überraschen ein Stück weit daher (und zwar angenehm), weil sie über den eng definierten Begriff der angewandten Umweltmedizin hinausgehen und zum Beispiel das Prinzip von Internet-Recherchen oder von Datenbanken wie dem Umweltmedizinischen Informationsforum (UmInfo) auch für AnfängerInnen verständlich machen<br/>Die sauberen Literaturangaben und das fast überall sorgfältige Lektorat haben natürlich ebenso wie der hohe Stand der Beiträge einen Preis, der bei solcher Fachliteratur nicht unbedingt tief liegt. Für Private, die nicht medizinisch tätig sind, wird das Buch eher unerschwinglich bleiben, doch sei es MedizinerInnen und allen Bibliotheken wärmstens empfohlen.

Stichworte: Gesundheit, Krankheit, Ursachen, Wirkungen, Toxikologie, Epidemiologie, Grafiken, ökologische Medizin, Definitionen, chemisch-analytische Methoden, Nachweisverfahren, Prüfmethoden, Zulassung, Industriechemikalien, Pflanzenschutzmittel, Hintergrundinformationen, Cadmium, Quecksilber, Literaturhinweise, Biomonitoring, Wasser, Boden, Fauna, Flora, Luft, Atmosphäre, Klima, ionisierende Strahlung, Licht, Infrarot, UV-Strahlung, Grenzwertempfehlungen, Beispiele, Schutzmassnahmen, elektrische und magnetische Felder, hochfrequente elektromagnetische Strahlung, Elektrosmog, Blei, Arsen, Aluminium, Amalgam, Nitrat, Nitrit, Nitrosamine, Anorganische Gase, Aliphatische, monozyklische Kohlenwasserstoffe, polyzyklische Aromate, organische Nitroverbindungen, niedermolekulare Organohalogenverbindungen, polychlorierte Biphenyle (PCB), Furane und Dioxine (PCDD/PCDF), Tabak, Nikotin, Rauchen, Partikel (PM10), Aerosole, Inhalation, Deposition, Pestizide, Herbizide, Fungizide, Insektizide, Waschmittel, Reinigungsmittel, Kosmetika
Schlagwort: Bücher und neue Medien > «Buch des Monats»

Medium:
Ökomedia
Publikationsdatum: 02.07.1999
Autor: tsc.
Eigenschaften: Buch;

Buchangaben:
Umweltmedizin. Grundlagen der Umweltmedizin, klinische Umweltmedizin, ökologische Medizin. Verlag Georg Thieme, Stuttgart, 1999.
Buchautor: Mersch-Sundermann, Volker (Hrsg.)
Seiten, Preis: 740 S. / 398 DM
ISBN: 3-13-110271-3

Abstract-Nr: 104002
Abstract-ID: 00511300028