Oekodok
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Abstract
Konsum gilt als unmoralisch, aber es gibt Märkte für käufliche Moral
Moderner Konsum ist gleichbedeutend mit Verbrauch und Verschleiss. Das dauerhafte Gebrauchsgut, wie es das Leben bis zum Zweiten Weltkrieg prägte, gilt zwar als moralisch, findet aber nur wenige Anhänger. Denn es erfordert Pflege und bringt weniger Lustgewinn. Dennoch gibt es eine moderne Form des moralischen Konsums: Die käufliche Moral repräsentiert sich durch «moralische Produkte» (zum Beispiel Kaffee aus gerechtem Handel oder biologischem Landbau), Konsumstilgemeinschaften oder «sinnvolle Arbeit», angereichert durch Sinnanbieter und SinnunternehmerInnen (zum Beispiel die Medien). Letztere liefern immer neue Interpretationen, welche die «moralischen Märkte» mit dem Lebensplan, der Selbstverwirklichung von Individuen, verbinden. Der Verfasser des Buches beschreibt also, manchmal mit einem Augenzwinkern und vielen Beispielen, manchmal in Theorieexkursen, einen moralischen Faktor der Marktwirtschaft, den die klassische Ökonomie oft unterschätzt. Das Buch gibt Antworten auf so einfache (und gleichzeitig komplexe) Fragen wie: Warum reden wir beim Handeln? Oder: Warum handeln wir wie wir handeln? Für Marketing-Fachleute und Anbieter auf «moralischen Märkten» wie Hilfswerke oder Wohlfahrtsinstitutionen ist dieses Werk sehr anregend. Allerdings versprechen einzelne Kapiteltitel mehr als sie dann halten – ein Nachteil von manchen Essay-Sammlungen, deren Teilbeiträge zu unterschiedlichen Gelegenheiten verfasst wurden.
Stichworte: Konsumgesellschaft, Wachstum, nachhaltige Entwicklung, Verschleissgesellschaft, Abfälle, Produktegestaltung, Marketing
Schlagwort: Bücher und neue Medien > Gesellschaft
Medium: Ökomedia
Publikationsdatum: 30.09.1999
Autor: DW.
Eigenschaften: Buch;
Buchangaben: Moralischer Konsum. 13 Lektionen über die Käuflichkeit, S. Hirzel Verlag, Stuttgart, Leipzig, 1998.
Buchautor: Priddat, Birger P.
Seiten, Preis: 236 S. / o.A.
Abstract-Nr: 104896
Abstract-ID: 00511500157