Oekodok
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Abstract
Erst geht die Nahrung, dann der Rest der Kultur verloren
Die beiden französischen Anti-Globalisierer und Bauerngewerkschafter José Bové und François Dufour haben sich einem langen Interview gestellt. Entstanden ist ein schnelles, sehr lesenswertes Buch, in denen Bové für die grossen Linien, Dufour für kleinere, wichtige Details steht<br/>Als Bové zusammen mit anderen eine McDonald's-Filiale ein bisschen demontierte (die entsprechenden Medienberichte waren übertrieben), ging der Mann ins Gefängnis – und sein Bild um die Welt. Der Erfinder des Wortes «Malbouffe» (unzureichend übersetzt mit «Übelnahrung», noch unzureichender mit «Schlechtessen») ist seither einer der einflussreichsten und publikumswirksamsten Anti-Globalisierer: «Die Technik entleert sämtliche wichtigen Lebensstationen Schritt für Schritt jedweden Sinngehalts.» Noch schlimmer, wie sein Aktionsgefährte François Dufour ergänzt: «Es gibt Landwirte, die es nicht mehr wagen, ihren Kindern vorzusetzen, was sie anbauen oder mästen.» Zu schlecht sind die Produkte, die sie liefern müssen, um noch marktfähig zu sein<br/>Wie aber ist der Werdegang der kleinen Splittervereinigung zu verstehen, die es wagen konnte, letztlich ungestraft McDonald's herauszufordern – und nicht nur in Frankreich, sondern auch bei amerikanischen Landwirten auf Sympathie zu stossen? Das Buch beginnt das Interview dort, wo Bové zu Bekanntheit gelang: bei seiner Inhaftierung nach der Aktion gegen eine McDonald's-Filiale. Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem persönlichen und gesellschaftlichen Hintergrund der beiden Bauerngewerkschafter, denn ohne Kenntnis des Larzac und seiner Geschichte sind beide Figuren schwer fassbar<br/>Auf den gegen 300 Seiten beschreiben die beiden nicht nur ihre Geschichte, sie reden auch über die widernatürliche Landwirtschaft, über das Doping auf dem Bauernhof, das Genfood («ein Überfall auf das Leben!»), den Rinderwahnsinn, die Zuchtfabriken, die WTO – aber auch über Visionen und Perspektiven: So enthält der Anhang auch «Grundsätze der bäuerlichen Landwirtschaft». Ein Buch für alle, die nicht mehr, aber besser essen und in einer besseren Welt leben wollen.
Stichworte: Globalisierung, Weltwirtschaft, Seattle, soziale Bewegung, , Adressen, Industriefood, Junk food, Fast food, Abkürzungsverzeichnis, Frankreich, Landwirtschaftspolitik, Agrarpolitik, Lebensmittel, Nahrungsmittel, Provinz, Gentechnologie, Gentechnik, endokrine Substanzen, Veterinärmedizin, Geschmack, gewaltfreie Aktionen (nun: gewaltfrei gegen Menschen)
Schlagwort: Bücher und neue Medien > «Buch des Monats»
Medium: Ökomedia
Publikationsdatum: 17.01.2001
Autor: tsc.
Eigenschaften: Buch;
Buchangaben: Die Welt ist keine Ware. Bauern gegen Agromultis (Interview: Gilles Luneau). Aus dem Französischen von Bodo Schulze. Rotpunktverlag, Zürich, 2001.
Buchautor: Bové, José / Dufour, François
Seiten, Preis: 293 S. / 30 sFr. / Mark
Abstract-Nr: 109723
Abstract-ID: 00511300047