Oekodok
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Abstract
Die Ernährung der Zukunft ist traditionell, modern und abstossend
Brian Ford ist ein Wissenschafter von altem Schrot und Korn, und er lässt sich nicht so leicht ein X für ein U vormachen. Mit seiner grossen Erfahrung (auch als Talkmaster) plaudert er uns unterhaltsam und fast unbekümmert sehr viel Wissenswertes über Nahrung und Ernährung ein. Er erzählt uns, was die Lebensmittelindustrie in den vergangenen Jahren alles angestellt hat und warum das nicht recht getan war. Gleichzeitig ist er Wissenschafter genug, nicht jeder Modeströmung aufzusitzen. So hält er die Gentechnik für ein interessantes Instrument, die Versuche ihrer Einführung in der Lebensmittelwirtschaft aber für verfehlt. Gleichzeitig ist für ihn ein chemischer Stoff einfach ein chemischer Stoff und nicht mehr. Biolandbau interessiert ihn daher von vornherein nicht wirklich, denn Vitamine lassen sich auch aus Rohöl herstellen; wer sich «natürlich» ernähren will, so provoziert Ford erfrischend, soll doch eine Steinaxt basteln, im Wald Wild erlegen und es roh verzehren. Die Ernährung der Zukunft, wie sie sich Brian Ford zeichnet, wird kein Junk Food mehr kennen. Beruhigend? Keineswegs: Was Ford an die Wand malt, ist nichts anderes als ausgewogenes Fastfood, angereichert mit allen erdenklichen chemischen Stoffen und vorzugsweise in Pelletform abgegeben – Hundefutter vergleichbar. Gleichzeitig nimmt Ford an, dass der Fleischkonsum zurückgeht (vornehmlich aus Angst vor Krankheiten), abgewandelte «traditionelle» Rezepte die Welt erobern und die Ernährung ganz allgemein gesünder wird. Ein kurzes, lehrreiches Buch, dem man nicht alles nachbeten sollte, das dafür aber ausserordentlich angenehm zu lesen ist.
Stichworte: Gentechnologie, «natürliches Essen» (gibt es nicht), Landwirtschaft, Lebensmittelskandale, Links, Literaturhinweise, URLs, Internetseiten, Tierfutter, Krankheitserreger, moderne Lebensmittelindustrie, endokrine Substanzen (in Lebensmittelverpackungen), Weichmacher, Geschmacksverstärker, Hunger, Mangelernährung, Welternährung, soziale Komponente, Gesundheit, Geschichte, Rückblenden, Rinderwahnsinn, Alter, Anorexie, Magersucht, Antibiotika, Nutztiere, Fleischproduktion, Bakterien, Ballaststoffe, Bevölkerungswachstum, BSE, Rindfleisch, Folsäure, Frauen, Männer, Geflügel, Gemüse, GVO, Geschmacksverstärker, Histamin, Insektenlarven als Nahrung, Toxine, Salz, Novartis, Monsanto, Pestizide, Zink
Schlagwort: Bücher und neue Medien > Gesellschaft
Medium: Ökomedia
Publikationsdatum: 03.05.2001
Autor: tsc.
Eigenschaften: Buch;
Buchangaben: Morgen nur noch Junk Food? Perspektiven unserer Ernährung. Verlag Paul Haupt, Bern, 2001.
Buchautor: Ford, Brian J.
Seiten, Preis: 144 S. / 32 sFr. / 39 Mark
Abstract-Nr: 110743
Abstract-ID: 00511500211