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Abstract


Mugabe ist fast harmlos im Vergleich zur globalen Marktwirtschaft

Die Enteignung von 2900 weissen Farmern in Zimbabwe schockiert die westliche Welt. Die Enteignungen werden auch nicht der armen und derzeit verhungernden Bevölkerung zugute kommen, sondern hohen Funktionären. Um Ernährung geht es ohnehin nicht (die meisten Farmer bauten Tabak an), was alles noch abstossender macht. Verglichen mit dem Elend, das die weissen MarktwirtschafterInnen seit Jahren Afrika aufbürden, ist das allerdings geradezu harmlos. Und so wie Mugabe Lebensmittelhilfe als politische Waffe einsetzt, macht es auch der Westen: Unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe wollten die USA gentechnisch verändertes Getreide nach Afrika liefern und damit den Markt für Gentech-Produkte ebnen. Und für die kanadische Industrie wurden vor erst zehn Jahren alle 40 000 Angehörigen des Barabaig-Stammes in Tansania enteignet. Das alles folgt einer Logik – jener des IWF, wie George Monbiot anhand konkreter, zumeist afrikanischer Beispiele zeigt. So gesehen ist Mugabe «nur ein ziemlich kleiner Unterteufel in der höllischen Politik mit Land und Lebensmitteln» (sehr lesenswerte Betrachtungen darüber, dass es für die Weltöffentlichkeit nicht dasselbe ist, wenn zwei dasselbe tun; dazu Bericht zu Mugabes Rede am Erdgipfel von Johannesburg).

Stichworte: Personen, Afrika, Marktwirtschaft, Marktmacht, Liberalisierung, Privatisierung, Hunger, Mangelernährung, Missernten, Grossfarmer, Lancaster House Agreement, Rhodesien, EU, Mais, Weizen, Indien, Andrha Pradesh, Landwirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Armut, Schutzzölle, Subventionen, Landwirtschaftspolitik
Schlagwort: Personen > Diverse

Medium:
TA
Publikationsdatum: 28.08.2002
Autor: Monbiot, George
Eigenschaften: Kommentar;

Abstract-Nr: 113700
Abstract-ID: 08113000200