Oekodok
|
|
|
|
Abstract
Die Schweiz schaufelte ihrer Atomkraft ganz von alleine das Grab
Das zeigen zwei grundlegende Studien im Rahmen des Forschungsprojekts «Nuclear Energy and Society» an der ETH Zürich, die soeben im Zürcher Chronos-Verlag erschienen sind. Tobias Wildi («Der Traum vom eigenen Reaktor. Die schweizerische Atomtechnologieentwicklung 1945-1969») zeigt, dass es nicht das immer wieder angeführte, übergrosse Investitionsvolumen war, das den Traum eines schweizerischen Atomkraftwerk-Typs beendete. Das Ende lag an der Organisationsstruktur, welche die Durchführung des Projekts lähmte und es nicht erlaubte, sich auf eine zukunftsweisende Innovationsstrategie festzulegen. Das Resultat ist bekannt: Ein GAU im Forschungsreaktor Lucens. Patrick Kupper («Atomenergie und gespaltene Gesellschaft. Die Geschichte des gescheiterten Projektes Kernkraftwerk Kaiseraugst») zeigt, wie es der heterogene Widerstand gegen Kaiseraugst war, der zusammen mit einer unternehmerischen Fehleinschätzung der Risiken das AKW auf die lange Bank schob, und wie die Tschernobyl-Katastrophe noch den letzten politischen Rückhalt zerstörte (Besprechung dieser beiden Bücher).
Stichworte: Atompolitik, Atomkraft, Forschung, Wissenschaft, Lucens (Kernschmelze), Reaktorkaverne, Reaktorentwicklung, Leichtwasserreaktoren, Kernkraftwerk Kaiseraugst AG; Aargauische Elektrizitätswerke
Schlagwort: Bücher und neue Medien > Politik und Recht
Medium: NZZ
Publikationsdatum: 08.05.2003
Autor: ani.
Eigenschaften: Buch; Literaturhinweise; Kommentar;
Abstract-Nr: 115181
Abstract-ID: 00511350232