Oekodok
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Abstract
Wer dieses Buch nicht lesen will, braucht eine unheimlich gute Ausrede
Seit Wirtschaftswissenschafter und Politiker das hübsche Wort vom «qualitativen Wachstum» gefunden haben, wollen sie glauben machen, dass alles zum besten steht. Genau das aber tut es nicht: Nach Rechnungen des «Club of Rome» sind die Grenzen des Wachstums nicht nur erreicht, sondern bereits überschritten. Absurderweise deutet der alleinseligmachende Index der Prosperität – das Bruttosozialprodukt (BSP) – auf erhöhten Wohlstand hin. In Tat und Wahrheit zerfällt der Boden, auf dem wir stehen.
Stichworte: Nach dem Zweiten Weltkrieg lancierten Statistiker des Völkerbundes mit der Publikation von «Measurement of National Income and the Construction of Social Accounts» die weltweite Erhebung des Bruttosozialprodukts. Die ersten Richtlinien wurden immer wieder überarbeitet, das letzte Mal 1993. Dass an diesem Indikatoren etwas nicht stimmen kann, ist allerdings seit Jahren eine Binsenweisheit: Denn ein Autounfall mit, sagen wir, einem Todesopfer und zwei Schwerverletzten treibt das Bruttosozialprodukt in die Höhe. Es profitieren Krankenwagen, Spital, Bestattungsunternehmen, Polizei, Abschleppdienst, Garage, die Medien (falls das Opfer prominent oder der Unfall spektakulär genug war) und ein paar andere mehr, die aufzuzählen ich vergessen habe. Zu sagen, dass dieser Unfall zu mehr Wohlstand geführt hätte, wäre offenkundig absurd. Genau das macht aber das BSP.Hier hakt der Club of Rome ein: Das BSP deckt nämlich bestenfalls die Hälfte der Prosperität eines Landes ab – die wirtschaftliche. Über alles andere sagt das
Schlagwort: Bücher und neue Medien > Rezensionen OekoDok
Medium: Ökomedia
Publikationsdatum: 28.06.1995
Autor: tsc.
Eigenschaften: Buch; Bericht; Kommentar; Schwarz/Weiss-Bilder;
Buchangaben: Mit der Natur rechnen. Der neue Club-of-Rome-Bericht (dt. von Anja Köhne), Basel, 1995.
Buchautor: Van Dieren, Wouter (Hrsg.)
Seiten, Preis: 330 S. / 26 Fr.
ISBN: 3-7643-5173-X
Abstract-Nr: 45416
Abstract-ID: 00501050059