Oekodok
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Abstract
Prognosen zugunsten der europäischen Gentechnik
So weit kann’s kommen: Bis zu 3,3 Millionen Arbeitsplätze wird der Wachstumsmarkt Biotechnologie bis zum Jahr 2005 in Europa schaffen. Und 250 Milliarden ECU Wertschöpfung sollen daraus resultieren. Das Wirtschaftswunder wird möglich, wenn die Branche unter optimalen Bedingungen sich gewissermassen «amerikanisch» entfalten kann. Andernfalls – wenn Politik, Investoren und Konsumenten nicht mitspielen – werden powere 100 000 bis 200 000 Hightech-Arbeitsplätze eine Wertschöpfung von etwa 25 Milliarden ECU erarbeiten. Zwischen dem optimalen und dem «Worst-case»-Szenario gibt es – je nach gesellschaftlicher und politischer Entwicklung – Abstufungen<br/>Die zitierten Prognosen stammen aus der Studie «Benchmarking the Competitiveness of Biotechnology in Europe», einem Abriss über die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen modernen Bio- also Gentech-Industrie. Auftraggeber war EuropaBio, der Dachverband der europäischen Biotech-Industrie mit Sitz in Brüssel. Erarbeitet hat die Studie laut Vorwort ein gemischtes Team: Mitarbeiter des privaten Consultingunternehmens Business Decisions Limited und Biotech-Experten von der Science Policy Research Unit (SPRU) der Universität Sussex, England. Prononciert verweisen die Verfasser darauf, dass sie eine Vielzahl von unveröffentlichten Daten benützen konnten und Einblick in Unterlagen weltweit tätiger Unternehmen hatten<br/>Primär vergleicht die Studie Entwicklungsstand, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsaussichten der europäischen Industrie mit jener der USA. Das Erbegnis ist klar, die Zahlen – in vielen Grafiken und Tabellen dargestellt – belegen den Rückstand der Europäer in den Bereichen Forschung und Anwendung. Schuld daran sind die schlechten Rahmenbedingungen: Mangel an Risikokapital für neugegründete Unternehmen, mangelhafter Technologietransfer zwischen Forschung und Industrie, die kritische bis ablehnende Haltung vieler Konsumenten, komplizierte Zulassungsverfahren für neue Produkte. Auch innerhalb Europas lässt sich aus der Bewertung aller Rahmenbedingungen eine Rangliste erstellen. An der Spitze steht Grossbritannien, gefolgt von Irland; die Schweiz liegt auf dem elften von insgesamt fünfzehn Plätzen.<br/>Den Abschluss der knapp 100 Seiten starken Studie bilden die Szenarien für das Jahr 2005 und die Folgerungen. Diese bejahen die Gentechnik und fordern Politik, Medien, Firmen und Universitäten auf, sie sollen ihre Fürhungsverantwortung wahrnehmen, um die Menschen in Europa am «unbestreitbaren Nutzen der Gentechnik» teilhaftig werden zu lassen. Die Behauptung der Verfasser, einen unabhängigen Report zur Lage der Biotechnik in Europa erstellt zu haben, gilt offensichtlich nur in Bezug auf die Methodik.
Stichworte: BEZUG: EuropaBio, Avenue de l'Armée 6, 1040 Brussels (http://www.europa-bio.be). Anm.tsc.: Broschüre ist beim Rezensenten (Theo Zurbuchen)
Schlagwort: Bücher und neue Medien > Wissenschaft und Technologie
Medium: Ökomedia
Publikationsdatum: 01.09.1997
Autor: T.Z.
Eigenschaften: Buch;
Buchangaben: Benchmarking the Competitiveness of Biotechnology in Europe, Brüssel, Juni 1997.
Buchautor: EuropaBio/The European Association for Bioindustries
Seiten, Preis: 94 S. / o.A.
Abstract-Nr: 48744
Abstract-ID: 00511450064