Oekodok
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Abstract
BRD-Verpackungsverordnung: Abfall wird nicht vermindert
Die beiden VerfasserInnen beschreiben ausführlich, wie der zweite Teil der Abfallverordnung (BRD), die am 1. April in Kraft tritt, aussehen wird. Mit dem «grünen Punkt» dürfen diejenigen Unternehmen ihre Warenverpackung schmücken, die schon jetzt pro Verpackung eine Pfenniggebühr bezahlen. Ihnen wird damit bescheinigt, dass ihre Verpackung im Rahmen des «dualen Systems» rezykliert werden kann – nicht muss. Kritiker rechnen damit, dass die Abfallsituation verschlechtert statt verbessert wird. Hauptleidende sind die Hausfrauen, so ist das Müllproblem derzeit allerorten ein Problem der abfallträchtigen Haushaltsartikel. Es geht also um Frauen-Konsumartikel. Fazit der VerfasserInnen: Die neue Müllmoral zielt letztlich auf nichts anderes ab als auf das schlechte Gewissen von Frauen. Eine weitere Kritik: Mit Umweltschutz hat der Punkt nicht zu tun, er ist kein Ökosiegel, die Verpackung ist mit Punkt auch nicht umweltfreundlicher, als sie es vorher ohne war. Auf jeden Fall aber steht der grüne Punkt für ein grosses Geschäft (informative Berichte und Kommentare).
Stichworte: Siedlungsabfall, Abfallmoral, Umweltschutz, Abfall-Geschäft, Ökosiegel, Massnahmen, Abfall-Industrie, Sortieren, Haushalt, Mehrarbeit
Schlagwort: Abfälle > Abfallökologie (Vermeidung, Verminderung), Abfallkonzepte
Medium: taz
Publikationsdatum: 30.03.1992
Autor: Platen, Heide / Tenhagen, Hermann
Eigenschaften: Bericht; Kommentar; Schwarz/Weiss-Bilder;
Abstract-Nr: 84029
Abstract-ID: 07201700095