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Abstract


Zuviel versprochen und erst noch zu wenig gehalten

«Handlungskonzepte für eine ökologische Zeitverwendung» sind im Untertitel angesagt, doch nicht einmal das bietet der Sammelband. Vor zwei bis drei Jahren wurde das Thema «Ökologie der Zeit» entdeckt, und damals wäre das Konzept dieses Buches möglicherweise aktuell gewesen. Doch inzwischen wissen wir: Die «nackte» Diskussion der Relation Umwelt–Zeit–umweltschonendes Leben führt ins Leere, sie bleibt abstrakt. Andere Dimensionen, zum Beispiel das Wirtschaftssystem (sprich: der ungezähmte Kapitalismus), die Landwirtschaft (unter dem Einfluss von Chemie, Gentechnik und Klimaveränderung) oder die Energiefrage müssen mit der Zeitfrage gekoppelt sein, um Erkenntnis zu fördern und Voraussetzungen für umweltbewusstes Handeln zu skizzieren.<br/>Konkrete Sachthemen schneidet «Zeit für die Umwelt» in diesem Sinn zu wenig an. Teilweise originelle Ansätze vermitteln allenfalls die beiden Kapitel «Sozialökologischer Umbau und Gewerkschaften» sowie «Verkehr und Zeit». Und ein Merksatz aus dem Beitrag von Barbara Seel über «Private Haushalte zwischen Zeit, Geld und Umweltkonsum» bleibt hängen: «Die einfache Gleichung "Entschleunigung = Umweltschonung" geht nicht auf.» Das gilt aber nur unter heutigen Rahmenbedingungen.<br/>Blutleer und theoretisch (im negativen Sinn) bleibt auch das letzte, sehr dünne Kapitel mit dem Aufmerksamkeit heischenden Untertitel «Eine konkrete Utopie».

Stichworte: Zeitökologie, Luxus & Zeit, Natur, Lebensstil, Zeitinvestition
Schlagwort: Bücher und neue Medien > Gesellschaft

Medium:
Ökomedia
Publikationsdatum: 01.12.1997
Autor: dw.
Eigenschaften: Buch;

Buchangaben:
Zeit für die Umwelt, edition sigma, rainer bohn verlag, Berlin, 1997.
Buchautor: Rinderspacher, Jürgen P.
Seiten, Preis: 286 S. / 39 DM

Abstract-Nr: 92554
Abstract-ID: 00511500077