Oekodok
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Abstract
Radioaktive Abfälle: hüten oder endlagern?
Eine amerikanische WissenschafterInnen-Gruppe schlägt zur langfristigen Lagerung von atomarem Müll das "Nuclear Guardianship Project" vor. Dieses "Hüte-Konzept", das von Konradin Kreuzer verfochten wird, will die überwachte Lagerung der radioaktiven Abfälle durch eine Priesterschaft garantieren: Der Atommüll soll am Ort seiner Entstehung verschlossen und den Nachkommen für eine sichere Aufbewahrung übergeben werden. Eine Art Überwachungs-Orden soll dafür treuhänderisch eingesetzt werden. Die InitiantInnen geben zu, dass dieses Konzept "zwar keine Lösung" darstelle, sondern "die am wenigsten unanständige Art und Weise" sei, die Verantwortung für die Hinterlassenschaft Atommüll zu tragen. Das Endlager-Konzept der Nagra wird hingegen wegen "mangelnder Zuverlässigkeit geologischer Langzeitprognosen" abgelehnt. Einen Gegenstandpunkt nimmt der (wie Kreuzer) atomkritsche Geologe Marcos Buser ein. Er zweifelt an der Utopie stabiler gesellschaftlicher Verhältnisse, die eine wichtige Voraussetzung des "Hüte-Konzepts" sind, aber auch an der technischen Machbarkeit des Vorschlags (Grundsatzdiskussion).
Stichworte: AKW
Schlagwort: Atomenergie, Radioaktivität > Atommüll, Wiederaufarbeitungsanlagen (WAA), Lager
Medium: EU 2/91, S. 9
Publikationsdatum: 01.06.1991
Autor: Kreuzer, Konradin / Buser, Marcos
Eigenschaften: Portrait; Adressenverzeichnis; Literaturhinweise; Bericht; Kommentar;
Abstract-Nr: 87343
Abstract-ID: 06201510027