Oekodok
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Abstract
Lokale Eigenentwicklung gegen Öko-Kolonialismus
In Essen (BRD) debattierten WissenschafterInnen vier Tage über den Ausstieg aus der Ökokatastrophe. Die vom US-amerikanischen Nachkriegspräsidenten Harry Truman geprägten Begriffe "unterentwickelte Länder" und "Unterentwicklung" sind seither Vorwand für eine neue kolonialistische Welle der sogenannten Entwicklungshilfe geworden. Damit überziehen die Industrieländer die gesamte Welt mit ihren Wertmassstäben. Die neuen Begriffe "dauerhafte Entwicklung", "nachhaltige Entwicklung" und "Nachhaltigkeit" ("Sustainability") zielten ebenfalls in Richtung Verwertung der Natur (allerdings mit Rücksicht auf ihre Endlichkeit). Die Fachleute aus den armen Ländern plädierten hingegen das Lokale, die Vielfältigkeit und das Kleine. Nicht das "magische technologische Paket" des Westens werde zur Problemlösung gebraucht, sondern die Diversität der vielen kleinen Kommunen. Der Westen solle ebenfalls vorrangig seine eigenen Probleme (Energieverschleiss, Gewalt, wirtschaftlicher Kolonialismus) lösen (ein Bericht, der sehr nachdenklich stimmt).
Stichworte: Katastrophe, Ökokolonialismus, Ökostaat
Schlagwort: Philosophie > Risikogesellschaft
Medium: taz
Publikationsdatum: 20.07.1991
Autor: Tenhagen, Hermann-Josef
Eigenschaften: Bericht;
Abstract-Nr: 88697
Abstract-ID: 10301500061